Awareness
Zum anderen ist Prävention und Aufklärung die Grundlage der Arbeit: Veranstalter, Gäste, Personal und Künstler informieren sich und tragen aktiv zum Abbau von Gewalt und gesellschaftlichen Strukturen der Ungleichheit bei. Das bedeutet, dass alle an einer Veranstaltung Beteiligten Verantwortung für sich und den gemeinsam genutzten Raum übernehmen. Awareness hilft dabei, einen bewussten Umgang mit den eigenen Grenzen und Bedürfnissen zu finden und diese auch bei anderen wahrzunehmen und zu respektieren.
Awareness hat seinen Ursprung im Wissen und politischen Engagement verschiedener Communities und deren emanzipatorischen Ansätzen. Der Begriff Awareness wird seit den 1980er Jahren in den USA in der pädagogischen Literatur verwendet, die sich mit Bildungsarbeit und Diskriminierung beschäftigt.
Frauen und LGBTIQ* of Color haben eigene gemeinschaftsbasierte Ansätze gegen Diskriminierung und Gewalt entwickelt. Aufgrund rassistischer Strukturen in Polizei und Staatsgewalt konnte sich BIPoC nicht auf diese Institutionen verlassen. Eine Auseinandersetzung mit Gewalt und Sicherheit für gesellschaftlich marginalisierte Communities fernab von staatlichen Institutionen sollte etabliert werden.
Warum es Awareness braucht
Sensibilisierung ist in öffentlichen und privaten Räumen notwendig, in denen Menschen zusammentreffen und die Grenzen anderer nicht wahrgenommen werden oder diskriminierende Verhältnisse aufgrund gesellschaftlicher Machtdynamiken bestehen. Dies betrifft Veranstaltungen wie Messen, Konferenzen, Konzerte, Clubveranstaltungen und RAVES. Sensibilisierungsstrukturen helfen, positive Erfahrungen für alle Beteiligten zu gewährleisten und bieten Schutzräume für betroffene Gruppen.
Awareness auf RAVES
Trotz dieser Tendenz zu mehr Sicherheit auf RAVES gibt es auch dort Fälle von Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Übergriffe auch bei kleineren Veranstaltungen und in vermeintlich sicheren Räumen wie Uni-Veranstaltungen oder privaten Partys vorkommen.
fälle“. Solche Aussagen beruhen meist darauf, dass die Betroffenen ihrer Veranstaltungen bisher keine Vorfälle gemeldet haben. Denn es ist offensichtlich, dass es bei RAVES Vorfälle gibt. Immerhin gaben auch in unserer Umfrage 30% der Befragten an, negative Erfahrungen auf RAVES gemacht zu haben. Dies zeigt leider, dass es keine Orte gibt, die völlig frei von Diskriminierung und Grenzverletzungen sind.
• Schuldgefühle oder die Annahme, selbst schuld zu sein
• Befürchtung, nicht ernst genommen zu werden
• Sorge, noch mehr angegriffen zu werden
• Angst, es könnte wie Rache aussehen
• Furcht vor Vorwürfen, zu sensibel oder überempfindlich zu sein
• Wunsch, die gute Laune nicht zu verderben
• Unklare Ansprechpartner
• oder schwer auffindbare Awareness-Teams
Auch bei RAVES befinden sich das Organisationsteam und das Bar- und Technikpersonal in einer Machtposition gegenüber den Künstler_innen und Gäste_innen. Diese Dynamik kann zu Diskriminierung führen. Durch die Schaffung klarer Awareness-Strukturen und offener Kommunikationswege können diese Probleme besser angegangen und die Sicherheit für alle Beteiligten erhöht werden.